Vereinsgeschichte
Aus der Geschichte der „Adlerseige“ (entnommen aus der Festschrift zum 50. Vereinsjubiläum)
Vor der Schützengesellschaft bestand in Tegernheim ein Theaterverein namens „Dramatischer Club Waldeslust“.
Der Chronist verzeichnete: „Im Herbst 1928 ging der Dramatische Club Waldeslust Tegernheim seiner Auflösung entgegen und man kam zu dem Entschluß, eine Schützengesellschaft zu gründen.“ So geschah es auch. In einer Versammlung am 1. Dezember 1928 beschlossen die Mitglieder des „Dramatischen Clubs“ diesen aufzulösen.
Diese Versammlung war gleichzeitig die Gründungsversammlung der Schützengesellschaft „Adlerseige“ Tegernheim. Als Hauptinitiator wirkte der damalige fürstliche Forstverwalter Otto Noetzel. Von ihm, dem Forstmann, kam auch der Vorschlag, der neuen Schützengesellschaft den heimatbezogenen Namen „Adlerseige“ zu geben, den Namen eines sehr schönen Waldteiles bei Tegernheim.
Otto Noetzel wurde auch gleich zum 1. Schützenmeister gewählt. Ihm zur Seite standen:
Emil Biermeier als 2. Schützenmeister
Alois Bauer als Schriftführer
Josef Zahnweh als Kassier
Josef Brandl als Scheibenmeister
Xaver Zahnweh und
Xaver Fuchs als Beisitzer.
Als weitere Gründungsmitglieder stehen im ersten Versammlungsprotokoll verzeichnet:
Alois Federl (Gastwirt)
Max Kollmannsberger
Ludwig Perzl
Alois Wolf
Xaver Federl
Christian Schmid
Xaver Brem
Josef Glötzl und
Jakob Dierlmeier.
Die meisten der hier aufgeführten Gründungsmitglieder gehörten vorher dem „Dramatischen Club“ an.
Der Restkassenbestand des aufgelösten Clubs in Höhe von 33,30 RM wurde der jungen Schützengesellschaft als Starthilfe in die Wiege gelegt. Mit dem „Gasthaus zur Walhallabahn“ (heute Gasthaus Federl/Scheck) wählte und fand man eine gute Herberge.
Die Schützen entfalteten gleich eine erstaunliche Aktivität. Verbindungen zu auswärtigen Schützenvereinen wurden aufgenommen und eifrig Preis- und Pokalschießen besucht.
Bezeichnend war, daß bereits am 14. Juli 1929 das erste End- und Königsschießen stattfand. Der damalige Kassier Josef Zahnweh gelangte dabei zur Königswürde. Mit einer Schützenkönigskette konnte er freilich nicht dekoriert werden, denn eine solche besaß die junge Gesellschaft noch nicht.
Doch schon im Herbst 1930 erhielten die Goldschmiedemeister Herbert und Werner Nixdorf in Regensburg den Auftrag, für die „Adlerseige“ eine Königskette anzufertigen. Die Silbermünzen dafür sammelten die Schützen in den eigenen Reihen.
Die „Adlerseige“ –Schützen huldigten nicht nur dem Schießsport, sie waren sehr gesellig und bereicherten auch das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde. Den Auftakt bildete der Schützenball im Februar 1930. Seither alljährlich veranstaltet, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, ist dieser Ball zur Tradition geworden. Viele glanzvolle Feste konnten darunter verzeichnet werden. Zwischenzeitlich traten die Schützen auch wieder mit Theateraufführungen an die Öffentlichkeit.
Im Jahre 1932 erstand die Gesellschaft aus vereinseigenen Mitteln einen zweiten Zimmerstutzen. Schützenbruder Georg Eichhammer steuerte ein Jahr später einen zweiten Scheibenstand bei. Mit großer Begeisterung übten die Mitglieder in diesen Jahren den Schießsport aus. Die Tegernheimer Schützen nahmen nicht nur an allen Preis- und Festschießen in und um Regensburg teil, sondern sie machten sich auch zu weiter entfernten Orten auf den Weg, wenn es galt das schießsportliche Können unter Beweis zu stellen. So lockte ein Preisschießen die „Adlerseige“ –Schützen im Jahre 1933 sogar bis nach Neufahrn / Ndb.
Im März 1936 vereinbarte man mit der Schützengesellschaft „Steinfeder“ Schwabelweis ein Mannschaftsvergleichsschießen. Der erste Wettbewerb wurde am 7. März in Tegernheim ausgetragen. Das Resultat lautete 274 : 217 Ringe. Ein Plus von 67 Ringen für Tegernheim. Der Rückkampf, drei Tage später, am 10. März in Schwabelweis angesetzt, erbrachte 183 : 257 Ringe. Wieder einen klaren Erfolg für die „Adlerseige“. Jeweils fünf Schützen bildeten eine Mannschaft.
Die Schützengesellschaft „Alt Weichs“ stellte sich im April 1937 zu einem Mannschafts-Vergleichswettkampf. Hierbei bestanden die Mannschaften aus je 10 Schützen. Sowohl im Hin- (789 : 844) als auch im Rückkampf (800 : 770) blieben die Tegernheimer Sieger. Xaver Bindl und Georg Gruber bewiesen in diesen Jahren ihr großes schießsportliches Talent.
Einen ersten Höhepunkt im Vereinsleben bildete das 10-jährige Jubiläumsschießen im Jahre 1938, das mit einer würdigen und eindrucksvollen Jubiläumsfeier am 3. Dezember seinen Abschluß fand. Doch das vereinsintern durchgeführte Jubiläumsschießen und die Jubelfeier strapazierten die Vereinskasse arg. Der Kauf eines Wehrmann-Zimmerstutzens kurze Zeit später, leerte die Kasse fast gänzlich. Genau 8,58 RM hatte der Kassier am Ende des Schießjahres noch vorzuweisen.
Otto Noetzel, der nunmehr schon 10 Jahre der Schützengesellschaft vorstand, zeigte sich amtsmüde. In der Generalversammlung am 22. Oktober 1938 wählten die Mitglieder Georg Eichhammer zu seinem Nachfolger. Georg Eichhammer, ein begeisterter Schütze und seit 1930 bereits Scheibenmeister in der Gesellschaft, war für dieses Amt geradezu prädestiniert und übte es bis zu seiner Einberufung im Jahre 1942 aus.
Obwohl die Zeit sehr turbulent war und am 1. September 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, kam das Vereinsleben nicht zum Erliegen. Man traf sich zwar nicht mehr wöchentlich, so doch alle 14 Tage zum Schießstand.
Die Schützen entschlossen sich im Jahre 1942 sogar noch zum Bau eines Sommerschießstandes. Der Schießstand fand seinen Platz im Gartengrundstück neben dem Gasthaus „Dorfmitte“.
Auf drei Zimmerstutzen- und zwei Kleinkaliberständen konnte dort auf eine Entfernung von 25 Metern geschossen werden. Die Gemeinde Tegernheim gewährte zu diesem Bau einen Zuschuß von 200,– RM. Dafür mußte der Schießstand bei Bedarf der „HJ“ und der „Partei“ zur Verfügung stehen (dies geht aus einem Schreiben der Gemeinde Tegernheim an die Schützengesellschaft hervor). Einen nicht unerheblichen Teil der zum Schießstandbau erforderlichen Mittel brachten die Mitglieder selbst auf.
Immer heftiger tobte der Krieg in Europa. Viele Vereinsmitglieder waren zum Kriegsdienst eingezogen. Trotzdem wurde am 4. Dezember 1943 noch ein End- und Königsschießen durchgeführt. 11 Schützen beteiligten sich daran. Für lange Jahre sollte es das letzte Endschießen gewesen sein. Den bei der „Adlerseige“ erlosch jetzt auch die schießsportliche Betätigung. Die Schützengesellschaft „Adlerseige“ Tegernheim aber wurde weiterhin aufrechterhalten. Ein Mann muß in diesem Zusammenhang besonders hervorgehoben werden: Georg Gruber! Seit 1933 bekleidete er schon die Ämter des 1. Schriftführers und des 1. Kassiers. Jetzt nahm er sämtliche Vereinsgeschäfte wahr und führte auch die Bücher weiter. Unter dem Datum vom 11. Februar 1945 findet sich im Kassenbuch der letzte Eintrag von ihm auf der Ausgabenseite:
Trauerkranz für den gefallenen Schützenbruder Christian Maß.
Die Möglichkeit, weitere Ausgaben zu tätigen bestand nicht mehr, denn die finanziellen Mittel der Schützengesellschaft waren restlos erschöpft.
Dann begannen die harten Nachkriegsjahre. Zunächst Stillstand auf allen Gebieten, Primitivität. Die vereinseigenen Gewehre wurden konfisziert, darunter zwei schöne, wertvolle Zimmerstutzen.
Der Schießsport war verboten, der Schützengeist aber blieb erhalten. So war es eigentlich selbstverständlich, daß sich die Schützen, nach Lockerung der behördlichen Bestimmungen, wieder zusammenfanden. Großer Dank gebührt dafür dem früheren 1. Schützenmeister Georg Eichhammer. Er lud die vormaligen Schützenbrüder zu einer Versammlung am 21. Oktober 1950 ins Gasthaus Federl ein. Die noch lebenden „Ehemaligen“ erschienen fast vollzählig zu dieser Versammlung, daneben auch ein Reihe von interessierten Gästen. Es bedurfte keiner vielen Worte, um die Schützengesellschaft „Adlerseige“ Tegernheim wieder zum Leben zu erwecken. Eine neue Vorstandschaft war schnell gewählt. Sie setzte sich aus bewährten Männern zusammen:
1. Schützenmeister: Georg Eichhammer
2. Schützenmeister: Johann Allmeier
1. Kassier: Alois Bauer
1. Schriftführer: Xaver Bindl
1. Scheibenmeister: Rudolf Fink
Außerdem konnten 10 neue Mitglieder gewonnen werden. Womit aber den Schießsport ausüben? Gewehre waren nicht mehr vorhanden. Auch das Problem fand eine rasche Lösung. Eine spontan durchgeführte Sammlung erbrachte den Betrag von DM 80,–. Dieser diente zum Ankauf eines bescheidenen Luftgewehres. Alle anderen Sportwaffen, außer der Armbrust noch, waren ja verboten. Das Luftgewehr, damals eine Notlösung, heute jedoch durch die Weiterentwicklung eine international anerkannte Sportwaffe, die längst zu Olympia- und Weltmeisterschaftsehren gekommen ist.
Der Bann war gebrochen und der Schießabend am 4. November 1950 beendete die jahrelange Zwangspause. Von nun an traf man sich wieder wöchentlich zum Schießen im Vereinslokal Federl.
Der alte Stamm und auch die Neuzugänge zeigten gleich großen Eifer und viel sportlichen Ehrgeiz. Bald schon konnte an die früheren Erfolge angeknüpft werden.
Mit der Veranstaltung des Schützenballes am 27. Januar 1951 fand auch hier die alte Tradition ihre Fortsetzung.
In der Folgezeit schickten sich die Tegernheimer Schützen an, mit anderen Schützenvereinen Verbindung aufzunehmen, Vergleichsschießen auszutragen und sich auch in geselliger Runde einmal zu treffen und näher kennenzulernen. die Chronik spricht in dieser Zeit viel von echtem Sportgeist und großartiger Kameradschaft.
Zum ersten Vergleichsschießen nach Wiederbeginn stellte sich der „Große Stahl“ Regensburg, eine Schützengesellschaft mit einer sehr leistungsstarken Mannschaft. Tegernheim, zielsicher wie ehedem, behielt in beiden Durchgängen die Oberhand.
Auf fast allen Preisschießen in der näheren und auch weiteren Umgebung waren die Schützen aus Tegernheim zu finden. Nicht selten standen sie auf den Preisträgerlisten mit obenan.
Die zum Teil recht beträchtlichen Entfernungen wurden meistens mit dem Fahrrad zurückgelegt, hin und wieder auch einmal mit dem Motorrad, Autos gab es sehr wenige.
Mit dem im Mai 1952 durchgeführten „Glockenschießen“, zu dem alle interessierten Einwohner Tegernheim eingeladen waren, legten die Männer im Schützenrock Zeugnis ab von der Wertschätzung ihrer Dorfkirche. Den Erlös daraus – genau 210,–DM – überbrachten Sie Hochw. Hrn. Pfarrer Schmid als Beitrag für die neuen Kirchenglocken. Ein Jahr später stifteten sie ein neues Kirchenfenster mit dem Bild des Hl. Hubertus.
Das 25-jährige Jubiläum im Jahre 1953 bot eine willkommene Gelegenheit ein größeres Preisschießen zu veranstalten. Der Kreisschützenverband steuerte die Gauscheibe bei und honorierte damit die Aktivität und den Unternehmungsgeist der Schützengesellschaft „Adlerseige“ Tegernheim. Das Schießen selbst gewann dadurch eine wesentlich höhere Anziehungskraft.
Insgesamt 186 Schützen wetteiferten in den Tagen vom 9. bis zum 17. Mai um Ringe und Blattl. Die gesamte schießtechnische Organisation oblag dem damaligen Scheibenmeister Rudolf Fink.
Bald darauf begann es in der Vorstandschaft ein wenig zu kriseln. Schützenmeister Georg Eichhammer stellte sein Amt zur Verfügung, ein Grund für den betagten Ehrenschützenmeister Otto Noetzel noch einmal für zwei Jahre das Ruder selbst in die Hand zu nehmen.
Das Jahr 1954 brachte mit der Fahnenweihe einen absoluten Höhepunkt für die Schützengesellschaft. Im Jahre 1932 war schon einmal der Wunsch Vater des Gedankens als die Preisträger beim Endschießen ihre Gewinne zusammenlegten, um damit eine eigene Vereinsfahne zu finanzieren. Nun, nachdem 22 Jahre vergangen waren, wurde dieser Wunsch zur Wirklichkeit. Die große finanzielle Opferbereitschaft der Mitglieder ermöglichte es, die Fahne in Auftrag zu geben. Den Entwurf lieferte der zu dieser Zeit gerade in Tegernheim tätige Kirchenmaler Wurmdobler aus Regenstauf. Die Anfertigung übernahmen die Dillinger Schwestern in der Taubstummenanstalt Michelfeld/Opf.. Hochw. Hr. Pfarrer Schmid, der gute Verbindungen zu den Dillinger Schwestern hatte, betätigte sich als Vermittler und Fürsprecher. Die Tegernheimer Schützen bekamen ihre Fahne dadurch zu einem sehr günstigen Preis.
Mit dem 1. August war dann der große Tag der FAHNENWEIHE gekommen. Ein Kirchenzug, ein feierlicher Festgottesdienst mit Weihe der neuen Fahne, Totenehrung, ein Festzug durch die Straßen der Gemeinde – an dem 29 Vereinsabordnungen teilnahmen – und ein anschließender Festakt standen auf dem Programm. Der neuen Fahne gab Frau Barbara Peither als Fahnenmutter – sie zeichnete sich dabei als großherzige Spenderin aus – das Geleit, daneben die Fahnenbraut Frl. Annemarie Bindl sowie die Festjungfrauen Frl. Hilde Fuchs, Frl. Gertrud Sigl, Frl. Erna Kollmannsberger, Frl. Anna Federl, Frl. Anna Beutl und Frl. Rosa Wolf.
Die Edelweiß-Schützen aus Wiesent hatten die Patenschaft übernommen. Den Festzug führte die heimische Blaskapelle Glötzl an. Sie marschierte hierzu 16 Mann stark auf. Wesentlich trug auch Johann Eibl sen. zum Gelingen des Festes bei. Mit einem Funkwagen des Bundesgrenzschutzes sorgte er für hervorragende Lautsprecherübertragungen. Für die Gesamtorganisation – eine ausgezeichnete übrigens – zeichnete Alois Bauer verantwortlich. Von offizieller Seite wurde dabei der „Adlerseige“ viel Lob und Anerkennung zuteil, ein Anlaß, der sicherlich zu ein wenig Stolz berechtigte.
Als Markstein in der Geschichte der „Adlerseige“ Tegernheim mag auch das Jahr 1956 gelten. Damals entschloß man sich, Damen in die Gesellschaft aufzunehmen. Neun Damen erklärten auch alsbald ihren Beitritt. Daß dieser Entschluß absolut richtig war, hat sich in der Folgezeit dann oft bewiesen, denn viele schießsportliche Erfolge gingen auf das Konto der Schützendamen, zumindest hatten sie entscheidenden Anteil daran.
Im Januar 1958 unterstrichen die Schützen mit der Aufführung des Theaterstückes „Der Heiratswirbel am Engelhof“ auch wieder einmal ihr schauspielerisches Talent. Dem Stück war ein großartiger Erfolg beschieden. Bei der Fahnenweihe der Schützengesellschaft „Zum Scheuchenberg“ Sulzbach im Jahre 1958 stand die „Adlerseige“ bereitwillig und gerne Pate. Eine herzliche Freundschaft verbindet seither die beiden Gesellschaften.
Die Einführung der Rundenwettkämpfe Regensburg/Nord 1957 – von der „Steinfeder“ Schwabelweis angeregt – bot schließlich die Möglichkeit mit den übrigen Vereinen der Sektion in einen geregelten sportlichen Wettstreit zu treten, die dankbar angenommen wurde und heute einen wesentlichen Bestandteil des Schießprogrammes darstellt.
Sorgen bereitete zeitweilig die Lethargie, die sich bei den Mitgliedern bemerkbar machte. Doch 1963 flammte dann die Aktivität wieder merklich auf. Die drei vorhandenen Schießstände erwiesen sich als nicht mehr ausreichend und zweckmäßig. Mit Unterstützung des Herbergswirtes wurden sie im Sommer 1963 umgebaut und modernisiert. Konform damit ging die Erweiterung auf 6 Stände. Eine wesentlich bessere, schnellere und vor allen Dingen störungsfreie Abwicklung des Schießbetriebes war dadurch gewährleistet, dem Tatendrang der Schützen keine Grenzen gesetzt.
Einen unersetzlichen Verlust erlitt die Schützengesellschaft im Frühjahr 1965 mit dem Tod des Ehrenschützenmeisters Otto Noetzel, dem Vater der „Adlerseige“. Nicht minder schwer traf sie zwei Jahre später das Ableben des großen Idealisten und sehr beliebten 1.Schützenmeisters Alois Bauer. Das Amt des 1.Schützenmeisters bekleidet seitdem Albert Christl. Auf vier Jahrzehnte Vereinsgeschichte konnte im Jahre 1968 zurückgeblickt werden. Die Jubiläumsfeierlichkeiten beinhalteten ein verein- bzw. ortsintern abgehaltenes Preisschießen mit dem Ziel, Jugendliche für den Schießsport zu begeistern und sie für den Verein zu gewinnen, aber auch um den „Nicht-Schützen“ einmal die Möglichkeit zu bieten, an einem solchen Wettbewerb – mit für sie reellen Gewinnchancen – teilzunehmen und darüber hinaus den Schießsport ein wenig näher kennen zu lernen.
Mit einem Kirchenzug – unter Mitwirkung des Gemeinderates, der Ortsvereine und des Patenvereins „Edelweiß“ Wiesent – einem feierlichen Festgottesdienst mit anschließender Totenehrung, einem Festakt und der Preisverteilung im Gasthaus Federl/Scheck fand die Festlichkeit ihren Höhepunkt und Abschluss. Die Schirmherrschaft hatte Herr Landrat Leonhard Deininger übernommen.
In den letzten 10-15 Jahren entwickelte sich der Schießsport mehr und mehr zum Leistungsport.
Eine echte, lebendige Sportauffassung trat immer deutlicher zu Tage, ohne aber das mit dem Schützenwesen eng verbundene Brauchtum zu verdrängen, der reine Wettkampfsport kristallisierte sich ständig klarer heraus. Bei Gauliga-, Gaupokal-, und Rundenwettkämpfen sowie bei offiziellen Meisterschaften konnten beachtenswerte Erfolge errungen und zahlreiche Pokale gewonnen werden.
Erfolgreich betrieb man auch Jugendarbeit und Jugendförderung, großartig unterstützt von Gründungs- und Ehrenmitglied Xaver Fuchs und vielen anderen.
Mit dem Besuch zahlloser Fahnenweihen und Gründungsfeste bewiesen die Tegernheimer Schützen auch immer ihre Verbundenheit mit den anderen Schützenvereinen und –gesellschaften innerhalb des Donaugaues und auch darüber hinaus.
Es bleibt zu wünschen, dass das zweifellos erfolgreiche Wirken der „Adlerseige“ in den zurückliegenden 50 Jahren auch in den kommenden Jahrzehnten Bestand hat. Ein herzliches Wort des Dankes gilt denen, die in all den vergangenen Jahren Verantwortung getragen, wertvolle Mitarbeit geleistet, großen sportlichen Einsatz gezeigt und hohes schießsportliches Können bewiesen haben. Ohne sie wäre der Platz noch nicht erreicht, den die Schützengesellschaft „Adlerseige“ Tegernheim heute einnimmt, denn der beste Steuermann ist machtlos, wenn der Wind nicht in seine Segel bläst. Möge ihnen die Erinnerung Zufriedenheit schenken und den Nachfolgenden, auf das Vergangene aufbauend, frische Kraft und neue Initiative erwachsen.
Albert Christl